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Aktuelles 2023

2023

Aktuelle Meldungen 2023 zu Transplantation, Organspende und Hirntod.

17.12.23: Bundesrat unterstützt Widerspruchslösung bei Organspenden

Der Bundesrat unterstützt eine Initiative von acht Bundesländern zur Einführung der Widerspruchslösung bei Organspenden. In einer Entschließung vom 15.12.23 fordert die Länderkammer die Bundesregierung dazu auf, ein entsprechendes Gesetz vorzulegen. Demnach sollen alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland automatisch Organspender werden nach festgestelltem Hirntod, sofern kein Widerspruch zu Lebzeiten vorliegt oder durch Angehörige widersprochen wird.

Zur Begründung heißte es, die Einführung einer Widerspruchslösung würde markante Verbesserungen der Organspendesituation erzielen. Die bisherige Regelung mittels „erweiterter Zustimmungslösung“, die in 2020 beschlossen wurde, habe sich praktisch nicht bewährt.

Weitere Informationen:

Bundesrat fordert Widerspruchslösung für Organspenden
Bundesrat kompakt 15.12.23


26.11.23: Bundesrat: Initiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden gestartet

Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben eine gemeinsame Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden gestartet. Ihren Entschließungsantrag stellten sie am 24.11.23 in der Länderkammer vor.

Konkret fordern die beiden Bundesländer in dem Antrag die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf zur so genannten Widerspruchslösung im Transplantationsrecht zu beschließen und dem Bundestag zur Entscheidung vorzulegen. Damit wollen sie die Zahl der Organdspenden steigern, wenn jeder zu Lebzeiten aktiv einer Organspende widersprechen muss.

Im Anschluss an die Debatte wurde der Antrag an die Fachausschüsse überwiesen. Dort sollte er laut Bundesrat kompakt bereits Ende November diskutiert werden. Danach geht er wieder zurück ins Plenum zur Entscheidung.

Zuletzt wurde 2020 im Deutschen Bundestag ein Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende beschlossen und ein Gesetzentwurf für die Widerspruchslösung mit großer Mehrheit abgelehnt. Damaliger Initiator der Einführung der Widerspruchsregelung war der jetzige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zusammen mit Jens Spahn (CDU). Sie fuhren mit ihrem Vorstoß eine krachende Niederlage ein.

Weitere Informationen:

Entschließung des Bundesrates „Einführung einer Widerspruchslösung als Grundlage für die Zulässigkeit der Organentnahme im Transplantationsgesetz (TPG)“
Dort gibt es alle zugehörigen Drucksachen und Infos zum Stand des Verfahrens


09.07.23: Markenänderung: InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland wird zu Infoportal Kritische Bioethik

InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland wird zu Infoportal Kritische BioethikIm Jahr 2000 wurde die „InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland“ ins Leben gerufen. Ziel war es, die damals zahlreichen kritischen Vereine, Organisationen, Verbände und Einzelpersonen zu den Themen der Bioethik unter einem Dach zu vereinen, einen unkomplizierten Austausch und Diskussionen zu ermöglichen und die biopolitische und öffentlichkeitswirksame Arbeit zu professionalisieren.

Nach einem schleichenden, aber schon lange faktischen Ende der IG Kritische Bioethik Deutschland wird es nun Zeit für eine Anpassung an die Realitäten, hin zu einem reinen Infoportal und einer offiziellen Auflösung der IG.

» Mehr zur Markenänderung: InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland wird zu Infoportal Kritische Bioethik


05.06.23: Tag der Organspende: Bundesgesundheitsminister Lauterbach wirbt erneut für Einführung der Widerspruchsregelung

Illustration zur Debatte um Einführung der Widerspruchslösung bei OrganspendenBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich anläßlich des Tag der Organspende am 03.06.23 erneut für eine Einführung der Widerspruchsregelung ausgesprochen. Dies berichtete das Ärzteblatt online am 05.06.23. Auch drei Landesärztekammern sprachen sich im Vorfeld für dafür aus.

Lauterbachs Vorstoß 2020 zusammen mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, wonach alle Bürgerinnen und Bürger nach festgetelltem Hirntod automatisch Organspender werden sollen sofern man nicht ausdrücklich widerspricht, war damals im Bundestag mit breiter Mehrheit abgelehnt worden. Auch aktuell regt sich Widerstand gegen seine Pläne.

Weitere Informationen:

Lauterbach und Laumann werben für Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende
Aerzteblatt online 05.05.23

Ärztekammern: Erneut über Widerspruchslösung nachdenken
Aerzteblatt online 02.06.23


03.04.23: Bayern will Bundesratsinitiative zur Widerspruchsregelung bei Organspende starten

Bayern will zusammen mit anderen Bundesländern erneut eine Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspende starten um letztlich noch einmal im Bundestag darüber abzustimmen. Das berichtete das Ärzteblatt online am 31.03.23.

Ein entsprechender Vorstoß 2019 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) war nach vorangegangenen Debatten im Januar 2020 im Parlament in Dritter Lesung zu Gunsten der aktuellen Regelung gescheitert. Jedoch befürwortet auch Karl Lauterbach als aktueller Bundesgesundheitsminister seit Anfang des Jahres einen neuen Vorstoß hin zur Einführung der Widerspruchsregelung.

Weitere Informationen:

Bayern plant Initiative zu Widerspruchslösung bei Organspende
Aerzteblatt.de 31.03.23


09.02.23: Herzgesellschaften fordern neue Debatte über Widerspruchslösung bei Organspende

Im Jahr 2022 sank die Zahl der Organspenden. Mitte Januar 2023 forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) daher eine neuerliche Debatte über die Einführung einer Widerspruchslösung. Nun schlossen sich auch mehrere Herzgesellschaften in Deutschland diesen Forderungen an. Darüber berichtete das Ärzteblatt online am 06.02.23.

Die Fachgesellschaften wollen demnach, dass das Thema wieder auf die politische Agenda kommt. Ein Anlauf für die Einführung der Widerspruchslösung war im Bundestag mit großer Mehrheit im Jahr 2020 bereits gescheitert.

Weitere Informationen:

Herzgesellschaften fordern erneute Diskussion um Widerspruchslösung bei den Organspenden
Aerzteblatt.de 06.02.23


07.02.23: Gesetzentwurf in USA: Haftverkürzung für Knochenmark- oder Organspende

Flagge USAIm US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der Gefängnisinsassen mit Haftverkürzungen von bis zu einem Jahr locken will, wenn sie Knochenmark oder ein Organ spenden.

Was von dem Vorstoß zu halten ist, Gefangene durch Haftverkürzung zur „Spende“ von Körperteilen animieren zu wollen, kommentiert Stefan Rehder ausführlich in der „Tagespost“ vom 03.02.23.

Weitere Informationen:

Massachusetts erwägt Haftverkürzung bei Organspende
Aerzteblatt.de 02.02.23

Unmoralisches Angebot
Die Tagespost 03.02.23


24.01.23: Studie zu Organspende nach Sterbehilfe

Organspende nach SterbehilfeSeit einigen Jahren wird in verschiedenen Ländern, die die Sterbehilfe legalisiert haben, die Sterbehilfe mit einer anschließenden Organentnahme kombiniert.

Das Onlineportal Bioedge.org berichtete am 24.01.23 über eine im September 2022 veröffentlichte Amerikanische Studie mit Untersuchungen zu konkreten Zahlen dieser umstrittenen Praxis. Demnach ist Kanada weltweit führend bei der Organspende nach Sterbehilfe. Dies, obwohl Kanada erst 2016 die Sterbehilfe legalisiert hat, lange nach Belgien und den Niederlanden.

Weitere Informationen:

Studie: Kanada ist weltweit führend in der Organspende nach Sterbehilfe
Beitrag auf sterbehilfe-debatte.de 24.01.23


17.01.23: Sinkende Organspende-Zahlen 2022: Bundesgesundheitsminister Lauterbach fordert erneute Debatte über Widerspruchsregelung

Am 16.01.23 hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) die neuesten Zahlen zur Organspende bekannt gegeben. Demnach ist sowohl die Zahl der Organspender als auch die Zahl der Transplantationen im vergangenen Jahr 2022 deutlich zurückgegangen.

Vor diesem Hintergrund forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine neuerliche Debatte über die Einführung der Widerspruchslösung. Das heißt, alle Menschen in Deutschland sollen automatisch nach Feststellung des umstrittenen Hirntodes Organe entnommen werden können, sofern er/sie nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widerspricht.

Ein entsprechender Gesetzesvorstoß 2020 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zusammen mit Lauterbach war im Bundestag mit großer Mehrheit gescheitert. Auch zum aktuellen Anlauf regen sich kritische Stimmen.

Über die neuesten Zahlen und den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Lauterbach berichtete ausführlich das Deutsche Ärzteblatt online am 16.01.23.

Weitere Informationen

Organspende: Zahlen rückläufig, neue Debatte über Reform
Aerzteblatt.de 16.01.23

„Es fehlt die positive Grundeinstellung zur Organspende“
Aerzteblatt.de 16.01.23


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